Apps als Hilfsmittel
Ein Smartphone wird durch verschiedene Apps zum kleinen Helfer in der Tasche. Ob zum Spielen, Einkaufen, Beraten, Erinnern oder Kommunizieren. Sie unterstützen im Alltag und sind jederzeit abrufbar.
App ist eine Kurzform von Applikation und steht für "Anwendung". Es sind Programme, die meist über mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet aufgerufen werden. Im vorinstallierten Shop sind Apps kostenpflichtig oder kostenlos zum Herunterladen verfügbar. Apps können mit einem sehr geringen Aufwand programmiert und aktualisiert werden, daher ist dieser Markt sehr schnelllebig und im stetigen Wachstum.
Welche Apps gibt es?
Ein Smartphone stellt schon ein praktisches Hilfsmittel für den Alltag und das Berufsleben dar. Doch mit den passenden Apps kann es auch individuelle Anforderungen erfüllen und teilweise teure Hilfsmittel ersetzen. Der Umfang der möglichen Funktionen ist groß. Eine beispielhafte und nicht abschließende Aufstellung nach Einschränkungen finden Sie hier:
Apps für Menschen mit Sehbehinderung
- Inhalte auf dem Display vorlesen (Screenreader)
- Fotografierte Dokumente übersetzen und vorlesen
- Die Umgebung scannen und beschreiben
- Farben erkennen
- Produkte anhand eines Barcodes erkennen
- Navigationssysteme
Apps für Menschen mit Hörbehinderung
- Das gesprochene Wort in Schrift übertragen
- Gespräche aufzeichnen und inhaltlich zusammenfassen
- Gespräche in Gebärdensprache abspielen
- Fernsehprogramm aufzeichnen und mit Audioscript abspielen
Apps für Menschen mit Kommunikationseinschränkung
- Über Bilder kommunizieren
- Über fertige Textblöcke kommunizieren
- Sprachfähigkeiten verbessern
Apps für Menschen mit eingeschränkter Mobilität
- Navigation über barrierefreie Wege
- Sammlung barrierefreier öffentlicher Plätze und Gebäude
- Toilettenfinder
Weitere Apps für den Arbeitsplatz
- Jobcoaching (Arbeitstraining)
- REHADAT-Förderfinder zur beruflichen Teilhabe
Barrierefreiheit von Apps
Derzeit gibt es keine verbindlichen Standards zur barrierefreien Gestaltung von Apps. Jedoch haben die Betriebssystem-Hersteller Richtlinien für die Entwicklung von Apps veröffentlicht. Die Richtlinien beinhalten Anforderungen an die Oberflächen der Apps, sodass diese für Menschen mit Behinderung zugänglich sind. So sollen zum Beispiel nur gängige Bedienelemente des jeweiligen Systems verwendet werden, um eine einfachere Handhabung zu ermöglichen.
Gesundheits- vs. Medizin-Apps
Grundsätzlich sind die Typen Gesundheits-App und Medizin-App voneinander zu trennen. Gesundheits-Apps unterstützen dabei, einen gesunderen Lebensstil zu verfolgen. Sie animieren zur Bewegung, dienen zur Entspannung, verbessern das Verständnis des eigenen Körpers und geben Hinweise zur Ernährung. Darüber hinaus gibt es Medizin-Apps, welche eine medizinische Zweckbestimmung verfolgen. Sie gelten als Medizinprodukt, wenn sie der Diagnose und oder Therapie einer Erkrankung dient (§3 Nr. 1 MPG). Darunter fallen zum Beispiel Apps, die helfen mit einer chronischen Krankheit besser umzugehen.
In der Praxis ist es jedoch schwer, die Zweckbestimmung zu differenzieren.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Viele Krankenkassen bieten von sich aus Gesundheits-Apps kostenlos an. Diese dienen in erster Linie einer gesunden Lebensführung, der Prävention und Krankheitsfrüherkennung.
Seit dem 01.01.2020 können Gesundheitsapps auch auf Rezept verschrieben werden. Die entsprechenden Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung. Diese Apps werden im Vorfeld vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft.
Einzelne Krankenkassen können darüber hinaus ebenfalls die Kosten für andere Apps übernehmen. Diese Leistungen müssen bei den jeweiligen Krankenkassen individuell angefragt werden.