Praxisbeispiel
Bilder-Galerie
Wo lag die Herausforderung?
Die Friseurin hat eine Krebserkrankung und Rheuma. Durch die Erkrankungen kommt es zu Einschränkungen beim Halten sowie Nutzen von Arbeitsmitteln. Bereits nach kurzer Nutzungszeit schmerzen ihr die Finger, die Hand, der Arm und der Rücken. Es waren deshalb Anpassungen zur behinderungsgerechten Gestaltung erforderlich.
Was wurde gemacht?
Es wurden folgende Hilfsmittel zur behinderungsgerechten Gestaltung eingesetzt:
- Scheren mit speziellem ergonomischem Griff
- einen leichter und einfacher zu bedienenden Haartrockner und Haarglätter mit glattem Griff
- einen leicht schiebbarer und etwas höherer Arbeits- bzw. Friseurwagen
- zwei Friseurstühle mit Höhenverstellung per Fußhebel zur Anpassung der Arbeitshöhe
- einen Sattelsitzhocker zum Wechsel zwischen sitzender oder stehender Arbeitshaltung
- ein Haltegriff an der Wand in der Nähe der Toilette
- ein mit wenig Kraft zu nutzender Seifenspender und Papierspender
Schlagworte und weitere Informationen
Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Inklusionsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Unternehmen:
Das Unternehmen ist ein Friseursalon mit sechs beschäftigten Fachkräften, der neben Schneiden sowie Stylen der Haare unter anderem noch eine Beratung zur Haar- sowie Kopfhautpflege, Wimpern- sowie Augenbrauen färben, Gesichtshautpflege und Make-up anbietet. Zum Team gehört auch eine Mitarbeiterin mit einer Schwerbehinderung.
Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:
Die Mitarbeiterin hat eine Krebserkrankung und Rheuma. Durch die Erkrankungen kommt es zu Einschränkungen beim Greifen und Halten von Gegenständen bzw. Arbeitsmitteln. Dies kann dann so weit führen, dass durch das Halten und Nutzen der Arbeitsmittel ihre Finger, die Hand, der Arm und der Rücken schmerzen. Der Grad der Behinderung (GdB) beträgt 70 – die Frau gilt deshalb als schwerbehindert.
Behinderungsbedingt kam es durch die Belastungen in ihrem Beruf in der Vergangenheit zu Ausfallzeiten am Arbeitsplatz.
Behinderungsbedingt kam es durch die Belastungen in ihrem Beruf in der Vergangenheit zu Ausfallzeiten am Arbeitsplatz.
Ausbildung und Beruf:
Die Frau ist ausgebildete Friseurin und arbeitet seit vielen Jahren beim Friseursalon.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die Friseurin arbeite an zwei Arbeitsplätzen in einem modern eingerichteten Solon mit einer Empfangstheke mit Kasse im Eingangsbereich, Frisiertischen sowie -stühlen und einem Haarwasch- sowie Trockenhaubenbereich. Zu ihren Aufgaben gehören:
Die vorhandenen Arbeitsmittel wurden deshalb zur behinderungsgerechten Gestaltung durch Folgende ausgetauscht:
- das Waschen, Schneiden, Färben und Föhnen der Haare,
- die Beratung zur Haut- sowie Kopfhautpflege mit Empfehlung der entsprechenden Pflegeprodukte (sie besucht dazu regelmäßig Lehrgänge),
- die Aufnahme von Bestellungen der Kundschaft für Pflegeprodukte und
- die Planung der Termine für die Kundschaft.
Die vorhandenen Arbeitsmittel wurden deshalb zur behinderungsgerechten Gestaltung durch Folgende ausgetauscht:
- Scheren mit speziellem ergonomischem Griff zum einfacheren und schmerzfreien Schneiden (Bild 1),
- einen leichter und einfacher zu bedienenden Föhn und Haarglätter mit glattem Griff, die beim Gebrauch und Halten zu geringeren Belastungen führen (Bild 2),
- einen Arbeits- bzw. Friseurwagen, der leichter zu schiebenden und etwas höher zur besseren Entnahme und Ablage der Arbeitsmittel ist (Bild 3),
- zwei Friseurstühle mit Höhenverstellung per Fußhebel zur Anpassung der Arbeitshöhe für die unterschiedlich große Kundschaft, die Einnahme einer ergonomischen Arbeitshaltung wird so ermöglicht (Bild 4) und
- einen Sattelsitzhocker zum Wechsel zwischen sitzender oder stehender Arbeitshaltung, der hilft ein dauerhaft belastendes Stehen zu vermeiden (Bild 5).
Arbeitsumgebung:
Im Sanitärbereich wurde ein Haltegriff an der Wand in der Nähe der Toilette zum Festhalten bzw. zur Unterstützung beim Hinsetzen und Aufstehen installiert (Bild 6). Außerdem wurden in der Nähe des Waschbeckens ein Seifenspender und ein Papierspender angebracht. Beide können einfach und mit geringem Kraftaufwand von der Friseurin genutzt werden.
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
Haartrockner
Hilfsmittel zum Frisieren der Haare
Hocker und Stehsitze (Sattelhocker)
fest montierte Griffstangen und Stützhandgriffe
Seifenhalter und Seifenspender
Hilfsmittel für das selbstständige Abtrocknen
Hilfsmittel zum Frisieren der Haare
Hocker und Stehsitze (Sattelhocker)
fest montierte Griffstangen und Stützhandgriffe
Seifenhalter und Seifenspender
Hilfsmittel für das selbstständige Abtrocknen
Kommentar des Inhabers:
Laut Inhaber kam es bei der Friseurin seit der Anpassung am Arbeitsplatz zu keinen weiteren Fehlzeiten.
Schlagworte
- Arbeitgebende |
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- Seifenspender |
- Stuhl |
- Stützgriff |
- Talentplus |
- technische Beratung |
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- Teilhabe am Arbeitsleben |
- Umgebung |
- Umgebungseinflüsse, Sicherheit und Belastungen
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Handkoordination (rechts/links)
- EFL - Handumwendebewegungen (rechts/links)
- EFL - Schieben/Drücken
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- ELA - Feinmotorik
- ELA - Handgreifkraft
- ELA - Schieben/Ziehen dynamisch
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Dreipunktgriff
- ERGOS - Fingergeschicklichkeit
- ERGOS - Handgeschicklichkeit
- ERGOS - Handgreifkraft
- ERGOS - Schieben/Ziehen
- ERGOS - Schlüsselgreifkraft
- IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
- IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Schieben/Ziehen
- MELBA - Feinmotorik
Referenznummer:
PB/111204
Informationsstand: 21.02.2023